Immer weniger Schweizer Firmen investieren in Forschung und Entwicklung (F&E)
Schweizer Unternehmen konzentrieren sich vermehrt auf Produktverbesserung, anstatt in die Forschung und Entwicklung (F&E) von neuen, innovativen Produkten zu investieren. Der Anteil Schweizer Unternehmen, die in F&E investieren, nahm von einem Viertel im Jahr 2000 auf aktuell 13.3 % ab. Dies zeigt eine Untersuchung der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.
Investitionssumme gestiegen, aber auf weniger Unternehmen verteilt
Gemäss der Innovationserhebung 2016 der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ist die totale Investitionssumme, die von Schweizer Unternehmen in Forschung und Entwicklung (F&E) gesteckt wurde, gegenüber früheren Jahren angestiegen. Hingegen hat sich die Zahl der in F&E investierenden Firmen abgenommen. Zur Jahrtausendwende hat noch jedes vierte Schweizer Unternehmen Forschung und Entwicklung betrieben, heute ist es noch etwa jedes achte. Stattdessen konzentriert man sich vermehrt auf Produktverbesserungen. Faktoren für den Zurückgang sind fehlendes Eigenkapital, die lange Amortisierungsdauer von Innovationskosten, ein hohes Marktrisiko und die Gefahr der Kopierbarkeit der Innovation. Probleme mit der Finanzierung haben vor allem KMU. Ein gewichtiger Faktor für den Rückgang sind die hohen Kosten von F&E am Standort Schweiz, weshalb die die Zahl der Unternehmen, die inländische F&E betreiben, am stärksten zurückgegangen ist. Die Zahl der Schweizer Firmen, die dies im Ausland machen, blieb hingegen stabil.
Je nach Unternehmensgrösse anderer Trend
Bei der Höhe der Ausgaben für F&E spielt die Unternehmensgrösse eine Rolle: Während Grossunternehmen zur Jahrtausendwende weniger investierten, nehmen ihre Ausgaben seit 2009 wieder zu. Auf Seiten der KMU wird seit 2000 hingegen kontinuierlich weniger für F&E ausgegeben. Erfreulicherweise hat sich aber die Kooperation unter den forschenden Firmen praktisch verdoppelt. Am meisten stieg die Kooperation mit Partnern im Ausland.
Die Innovationserhebung der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich untersucht im Rahmen einer schriftlichen Umfrage die Innovationsaktivitäten der Schweizer Wirtschaft in der Periode 2014-16. Die Umfrage umfasste etwa 5600 privatwirtschaftliche Unternehmen des Industriesektors, des Bausektors sowie des Dienstleistungssektors, welche mehr als fünf Beschäftigte aufweisen.
Quelle: «Innovation in der Schweizer Privatwirtschaft. Ergebnisse der Innovationserhebung 2016» der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
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