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Interview mit Sandro Hottiger vom Start-Up Air Lounge

Onlineshops sind auf dem Vormarsch. Immer mehr Umsätze werden online generiert. Das Beispiel von Air Lounge zeigt eindrücklich wie schnell ein Onlineshop abheben kann. CHF 400’000.- Umsatz in drei Monaten und das bei CHF 0.- Investitionskosten. Erfahren Sie im Interview mit Sandro Hottiger (CEO), wie es dazu kam.

air lounge

Wann genau wurde Air Lounge ins Leben gerufen?

Der ist noch ganz jung. Mitte Mai 2016 war die Eröffnung von www.air-lounge.ch.

Beschreiben Sie Ihr Produkt in 1-3 Sätzen.

Die Air Lounge ist ein Mix aus Luftmatratze und Sofa. Der Vorteil liegt darin, dass man die Air Lounge einfach durch die Luft ziehen kann um sie mit Luft zu füllen – man muss sie nicht aufblasen. Im Vergleich zum Sofa kann die Air Lounge klein zusammengerollt und überall hin mitgenommen werden.

Haben Sie die Air Lounge selber entwickelt?

Die Grundidee des Produktes gab es bereits. Ich selber habe das Produkt diesen Frühling das erste Mal gesehen und war direkt begeistert. Aufgrund der schlechten Qualität des Produktes ist meine Begeisterung jedoch schnell wieder verflogen. Daraus ist dann die Air Lounge entstanden – ich wollte dieses geniale Produkt in einer Qualität die es verdient hat.

Lass Sie uns über Zahlen sprechen. Wie sieht es mit Absatz und Umsatz aus?

Seit dem Start im Mai wurden rund 3’000 Air Lounges verkauft bei einem Umsatz von CHF 400’000.-.

Ganz schön eindrücklich für diese kurze Zeit! Und die wurden alle über den Onlineshop verkauft? B2C?

Ja der Grossteil lief über den Onlineshop direkt an den Endkunden. Zudem waren wir an einer Messe und der Manor in Pfäffikon SZ verkauft ebenfalls unsere Air Lounge.

Wie sieht das Vorgehen im Marketing für Sie aus?

  1. Marketing ist teuer.
  2. Marketing ist entscheidend für den Verkauf – ohne wird nichts verkauft.

Sprich es ist extrem wichtig, dass man zu Beginn genügend Marketingbudget einplant – allgemein ist das Pricing ein sehr entscheidender Punkt und damit verbunden das Positioning.

Um auf das Marketing zurückzukommen: Für uns hat Werbung über Facebook und Instagram sehr gut funktioniert, das Potenzial dort ist riesig. Die Möglichkeiten in Bezug auf Targeting und die Einsichten die man bekommt sind ungeschlagen! Weiter hat sich für uns Google Adwords und E-Mail Marketing gelohnt.

Natürlich haben wir auch andere Werbeformen getestet mit dem Gedanken, dass nicht alle Leute Facebook haben und wir diese trotzdem erreichen möchten. “Getestet” haben wir zum einen Werbung auf 20min online und zum anderen auf YouTube – beides Plattformen mit einer sehr hohen Reichweite und beides war ein Fehlschlag, jedoch eine gute Erfahrung.

Gibt es Takeaways aus dem Geschäft mit der Air Lounge die Sie gerne teilen möchtest?

Jeder kann heutzutage schnell etwas über Alibaba günstig aus China einkaufen und für das doppelte oder dreifache hier verkaufen, das ist kein Problem. Auch ein Onlineshop hat heute jeder schnell erstellt – ich habe diesen Onlineshop schnell alleine in einer Nacht erstellt (es gab noch einige Anpassungen aber in den Grundzügen entstand der Shop in einer Nacht). Als wichtig erachte ich folgende Punkte:

  1. Pricing -> sei dir bewusst, dass du dir vielen Kosten wohl noch nicht bewusst bist und frage dich ob du mit deinem Shop ein Hobby betreiben oder ein Geschäft aufbauen möchtest. Falls es letzteres ist empfehle ich dir einen Premiumpreis für ein Premiumprodukt zu verlangen und dich auf keine Preiskämpfe einzulassen – damit verlierst du schlussendlich immer.
  2. Positioning -> positioniere dich klar im Markt und fokussiere dich auf deine Zielkunden, mach diese glücklich. Es wird immer Leute geben die sich beschweren, weil ihnen etwas nicht passt, das muss so sein und das sind nicht deine Kunden.
  3. Durchhaltevermögen -> es wird schwere Zeiten geben, Zeiten in denen du nicht weisst wie es weitergehen soll, ob es überhaupt weitergehen wird. Zeiten mit ernsthaften Zweifeln. Mach einfach weiter, du wirst einen Weg finden und es werden wieder bessere Zeiten kommen, zieh dein Ding durch!
  4. Timing und Glück -> auch das sind zwei entscheidende Punkte auf die man jedoch nur begrenzt Einfluss hat, solange du Punkt 3 im Griff hast wird aber auch das Glück immer mehr auf deiner Seite sein.

Welche Tools/Plattformen können Sie empfehlen?

  1. Shopify zur Erstellung des Onlineshops
  2. Sumome und Klavyio für das E-Mail Marketing
  3. Upwork für Freelancer aus der ganzen Welt für alles Mögliche, in diesem Fall habe ich es für den Customer Support, Übersetzungen und Videos/Fotos benutzt.
  4. Zendesk, Freshdesk oder ein anderes Tool um den ganzen Customer Support über E-Mail, Facebook, Chat und Telefon auf einer Plattform zusammenzuführen. Das habe ich zwar für Air Lounge nicht benutzt würde ich aber im Nachhinein definitiv machen.

Wie haben Sie das Ganze als 23 jähriger finanziert?

Gute Frage! Ich musste nämlich selber genau 0.- CHF investieren. Die ganze Finanzierung fand über den Vorverkauf statt. Bevor ich eine grosse Bestellung aufgab, habe ich das nötige Geld über den Vorverkauf eingenommen. Wichtig ist dabei eine klare Kommunikation mit den Kunden.

Welches Zitat möchten Sie anderen mit auf den Weg geben?

Execution is the game – ideas are shit!

Wie geht es bei Ihnen nun weiter?

Bei Air Lounge gibt es noch einige Stück zu verkaufen, sobald diese weg sind gibt es eine Winterpause. Ob es nächsten Frühling/Sommer weitergeht ist noch unklar, je nachdem was der Markt sagt.

Als nächstes habe ich einen Onlineshop für Kerzen geplant, klingt ziemlich langweilig und unspektakulär und ich gehe auch davon aus, dass es schwierig wird sich in diesem Markt zu etablieren, das macht es aber auch interessant. Folgendes verrate ich gerne bereits hier: Die Kerzen werden Made in Switzerland sein und das Ziel haben, die Ökologisten auf dem Markt zu sein.

Wer mehr darüber erfahren möchte kann gerne meine Facebook Seite und meinen Blog verfolgen – ich werde alles dokumentieren:

Facebook: https://www.facebook.com/sandrohottiger92/

Blog: www.sandrohottiger.ch

 

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